Vorschau SEMA 2015: Tunen bis der Arzt kommt

Die SEMA 2015 kommt: Was die Aussteller in diesem Jahr auf der weltgrößten Tuningmesse zeigen, erfahrt ihr hier. - Foto: Hyundai
Was bei uns hierzulande die Essen Motor Show (28.11. - 06.12.2015) ist, ist in den Vereinigten Staaten von Amerika die SEMA. Die weltgrößte Tuningmesse öffnet kommende Woche im Zockerparadies Las Vegas ihre Pforten. Grund genug um einen Ausblick zu geben, auf was wir uns in diesem Jahr in der Wüstenmetropole so freuen dürfen. 


Das die SEMA das Mekka für alle Tuningfreaks ist, steht außer Frage. Warum das so ist, wird jedem spätestens dann bewusst, wenn er einmal selbst über das riesige Areal schlendert. Natürlich macht hier auch die 2015er Auflage der SEMA keine Ausnahme. In diesem Jahr werden rund 2000 Aussteller präsentieren, was Autos, schneller, stärker, schöner oder abgefahrener macht. Von der Hochleistungszündkerze bis zum Hot Rod ist alles im Angebot. Natürlich sind auch alle US-Hersteller und die wichtigsten Importeure in Las Vegas vertreten. Allein Ford und seine Partner zeigen mit 28 Fahrzeugen Flagge.

Auch wenn die SEMA das Mekka für alle Tuningfans ist, heißt es für die meisten dennoch: Wir müssen leider draußen bleiben. Während man zum Beispiel auf der Essen Motor Show den Exponaten und den Tunern ganz nahe kommen kann, kann man die aufgemotzten Kisten in der Wüste zuweilen nur auf Bildern oder aus der Entfernung bewundern. Anders sieht es hingegen aus, wenn man über einen Fachbesucher Status verfügt, dann wird einem der Zugang auf das Messegelände auch gewährt.  Der Vernstalter rechnet damit, dass in diesem Jahr rund 60 000 Besucher in die Wüste pilgern werden, um sich die neuesten Trends auf der „Specialty Equipment Market Association“ (SEMA) anzusehen.

Das Angebot der Aussteller umfasst dabei ein breites Spektrum. Angefangen beim getunten Serienfahrzeug reicht dieses Aufgebot bis hin zum individuellen Hot Rod. Was hierzulande jeden Prüfer einer technischen Überwachungsorganisation in den Selbstmord treiben kann, gilt in den Vereinigten Staaten als „Fit for Fun“ und darf auf die Straße. Je extremer, desto besser.
Tuner Blood Type Racing verpasst dem Hyundai Veloster ein sportliches Optik-Paket. - Foto: Blood Type Racing
Publikumsmagnete dürften auch in diesem Jahr wieder die amerikanischen Turing-Schwergewischte  „Blood Type Racing“ aus Glenview im Bundesstaat Illinois oder „Vortech“ von der Westküste sein, denen hierzulande allenfalls Insidern bekannt sein dürften. „Blood Type Racing“ legt unter anderem gerne Hand an Modelle von Hyundai. Für die jüngste SEMA-Show darf es beispielsweise etwas mehr für das Coupé Veloster sein. Rennsportzutaten wie Überrollkäfig, Rennschalen und eine Mega-Audioanlage im Innenraum widersprechen sich für US-Boys nicht.

Schließlich lautet die Ansage im Karosseriebereich: extrem breiter Bodykit und 19-Zöller. Der 1,6-Liter-Vierzlinder erhält eine „Blutspende“ aus vergrößertem Lader, neuen Ladeluftkühlern, einer Methanol/Wasser-Einspritzung für über 500 PS. Auf die Pferdestärke genau wollen sich da weder Hersteller noch Veredler festlegen.
Tuner Rockstar - hier ist der Name Programm - macht das koreanische Kompakt-SUV Hyundai Tucson fit fürs Gelände. - Foto: Hyundai
Auch der neue Tucson von Hyundai darf getunt werden. Mit sechs Zoll höherem Fahrwerk der Firma „Rockstar“ zum Beispiel. In Verbindung mit 32-Zoll-Reifen auf Spezialfelgen entsteht ein Geländewagen der Superlative. Mit zusätzlichen Schwellerrohren und Schürzen an Front und Heck. In einen 911-Turbo-Schreck verwandelt „Bisimoto“ aus Kalifornien den jüngsten SUV der Koreaner. Ihr aufgemotzter Vierzylinder mit 2,4 Liter Hubraum soll mehr als 700 PS mobilisieren. Und mit einem überarbeiteten V6 bringt Tuner „ARK Performance“ den Hyundai Genesis auf über 500 PS.
Was bei uns hierzulande der VW Golf ist in Amerika der Ford F150: Ein wahrer Bestseller. Deshalb verwundert es natürlich nicht, das Ford und seine Partner eine wahre Flut an gepimpten F150er in Las Vegas präsentieren wird. - Foto: Ford
Bei Ford und seinen Partnern steht für die SEMA 2015 natürlich steht der Mustang im Mittelpunkt, in Leistungsstufen, die nicht einmal vor der Marke von 800 PS zurückschrecken. Neben den Pickups der F-150-Reihe, die als beliebteste US-Pkws seit jeher die Phantasie der Tuner beflügeln, hat Ford die Tuner-Elite aufgefordert, sich vor allem der SUV der Baureihen Explorer und Edge anzunehmen. Bei Tuner Tjin heißt das im Falle des Edge: Biturbo-V6 von Vortech, Luftfederung mit variabler Bodenfreiheit und dreiteilige 22-Zöller, die mit 265/45er Reifen bestückt sind. Einen technisch ähnlich modifizierten Edge namens „Ignition“ präsentiert Webasto, selbstverständlich mit fernbedienbarer Standheizung und Sonnendach.

Auch die wahren Exoten der Branche finden ihren Weg nach Las Vegas. „EVX Ventures“ bringt sein Sportwagenprojekt „Immortus“ von Australien nach Las Vegas. Mit einem Antrieb der auch Hardcore-Ökos in hemmungslose Raser verwandeln kann. Solarzellen auf dem Dach versorgen zwei Radnabenmotoren mit elektrischer Energie. Genug für einen Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 km/h in sieben Sekunden. Vorerst existieren von dem Auto erst ein Entwurf des Chassis und technische Komponenten. In Las Vegas wollen die Aussies den Markt für ihren ersten fahrbereiten Prototypen ab Ende 2016 vorbereiten.
Breit, breiter, Liberty Walk: Die Japaner präsentieren in wenigen Tagen in Las Vegas ihr neuestes Projekt. - Foto: Liberty Walk
Natürlich lassen sich auch die Jungs von Liberty Walk dieses Event nicht entgehen. Sorgten die Japaner im vergangen Jahr noch mit ihrem Lamborghini Aventador, Ferrari 458 Italia und BMW M4 Lineup für Schlagzeilen, wird man in diesem Jahr wohl den neuen Lamborghini Huracán und den Audi R8 im LB Works Style bewundern dürfen.
Eine Vielzahl an aufgemotzten Kosten hat auch Fiat-Chrysler mit im Gepäck. Augenscheinlich möchte man bislang die Bombe bislang noch nicht platzen lassen und präsentiert deswegen erst einmal nur kleine Bildhäppchen. - Teaser: Fiat
20 modifizierte Modelle der Marken Jeep, Chrysler, Fiat und Dodge enthüllt Fiat-Chrysler Haustuner „Mopar“ in Vegas. Das reicht vom aufgemotzten Fiat 500 bis zum Dodge Challenger, der Muclecar-Ikone, die zu den am häufigsten Getunten Modellen überhaupt gehört.

GM-Tochter Chevrolet will das Veredlungsgeschäft nicht alleine den Tunern überlassen und stellt für die Baureihen Malibu, Camaro, und die SUVs Trax, Colorado und Silverado die sogenannten „Red Line“-Serie vor. Die Ausstattungslinie lässt die Antriebstechnik grundsätzlich unberührt und konzentriert sich auf spezielle Karosserieelemente, Innenausstattungen und Räder. Für den Camaro gibt es auch ein modifiziertes Fahrwerk. In Kooperation der Chevrolet-Designstudios in Amerika und Korea entstand die Studie eines sportlichen Kleinwagen Sparks. Die 17-Zöller sollen dem Spark einen Hauch Corvette Z07 verpassen. „Jeder Chevrolet trägt die DNA der Corvette in sich“, erklärt dazu Chefdesigner Todd Parker.“ – Das lassen wir jetzt einmal unkommentiert. Schließlich zeigt die SEMA, welche Möglichkeiten praktisch in jedem Auto stecken.

Quelle: Auto-Medienportal.Net/Thomas Lang

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