Die neue E-Klasse wird zum Daumenkino und mit dem Burmester Surround-Sound-System (1450 Watt) zum rollenden Konzertsaal. - Foto: Daimler |
Wie die neue E-Klasse im Interieur aussehen wird, zeigt uns Mercedes-Benz bereits schon heute - gut vier Wochen vor ihrer Weltpremiere in Detroit. Was beim ersten Blick ins Interieur sofort auffällt: Hier sieht es aus wie in einer S-Klasse. Zwei riesige Bildschirme mit 31,2 Zentimeter Bilddiagonale (je 12,3 Zoll) dominieren hier das Armaturenbrett. Beim linken Bildschirm, also dem hinterm Lenkrad des Fahrers, kann aus drei verschiedenen Modi gewählt werden: Eine klassische mit fein gezeichneten Rundinstrumenten, eine sportliche, bestimmt von aggressivem Gelb und eine futuristische in transparentem, verträumten Blau. Beide Bildschirme bieten eine hohe Auflösung für gute Grafik und gute Ablesbarkeit auch bei direktem Lichteinfall. Weitere charakteristische Elemente sind die vier runden Ausströmer in der Mitte und die beiden größeren nahe den A-Säulen sowie das Daumenkino, welches Mercedes-Benz als berührungssensitive Touch Control Buttons anpreist und erstmals in einem Fahrzeug überhaupt verbaut wird. Sie erlauben die Steuerung des gesamten Infotainments per Finger-Wischbewegungen, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen.
Mit dem linken Mini-Cursor lässt sich einfach durch die Menüs des linken 12,3 Zoll großen Bildschirms navigieren und mit dem rechten logischerweise durch den rechten Bildschirm. Über leichtes Wischen mit dem Daumen geht es durch das Menü und die Untermenüs. Mit einem Daumendruck wird die OK-Taste in der Mitte betätigt. Vieles lässt sich so einstellen, wie man es von der Bedieneinheit auf der Mittelkonsole kennt.
Diese bleibt übrigens erhalten. Der Fahrer hat also mit der Spracheingabe „Linguatronic“ in der neuen E-Klasse drei Möglichkeiten, zum Ziel zu kommen. Solche „Redundanz ist überhaupt nicht störend“, findet Hartmut Zinkwirtz, der Leiter des Interieur-Designs bei Mercedes-Benz. An das Dreh-Drück-Rad habe sich der Mercedes-Benz-Fahrer gewöhnt, aber er sei sicher, dass er sich gern umstellen werde. Zinkwitz hält es nicht für ausgeschlossen, dass die beiden Daumen-Cursor die Bedieneinheit in der Mittelkonsole auf lange Sicht verdrängen können.
Er ist stolz auf die Idee des Daumenkinos, das er natürlich so nicht nennt. Bei der ersten Blackberry-Generation hieß ein ähnliches System „One Finger Navigation“ oder OFN. Mal sehen, welche dreibuchstabige Abkürzung (DBA) das Mercedes-Benz-Marketing dafür finden wird. Zinkwitz möchte weniger über ein solches Detail sprechen: Sein Ding ist das große Ganze, jedenfalls innen. Sein Team gestaltete den Auftritt der nächsten Generation der Business-Limousine aus Stuttgart, so wie Fahrer und seine Passagiere die E-Klasse erleben werden.
Darüber hinaus präsentiert sich der Innenraum absolut elegant und hochwertig. Diesen Eindruck vermitteln auf Wunsch offenporige Hölzer oder feinste Kuhhäute. Überhaupt ist die Auswahl bei den Materialien für den Innenraum und die Vielfalt der Farben war bei der E-Klasse so groß wie nie zuvor. Innerhalb der drei Ausstattungslinien – Grundausstattung, „Elegance“ und „Avantgarde“ – bleibt so jede Mange Freiheit für die ganz persönliche Individualisierung.
Ebenfalls aus der S-Klasse ist auch die Ambientebeleuchtung und die klangvolle Soundanlage Burmester mit nicht weniger als 23 Lautsprecher und einer 25-Liter-Bassbox mit eigenem 400-Watt-Verstärker im Kofferraum bekannt. Mit 64 Farben bietet die Ambientebeleuchtung viele Möglichkeiten zur individuellen Einstellung. Sie setzt Lichtakzente beispielsweise an den Zierelementen, dem Zentral-Display, der Ablage vorn auf der Mittelkonsole, den Griffschalen, den Türtaschen, im Fußraum vorn und im Fond, an der Dachinsel, am Spiegeldreieck und an den Hochtönern bei Ausrüstung des Fahrzeugs mit dem Burmester High-End 3D-Surround Soundsystem der zweiten Generation. Die erste Generation bleibt weiterhin der S-Klasse vorbehalten, was ja auch Sinn macht, warum sollte man sich sonst noch für dieses Fahrzeug entscheiden?
Neu ist aber nicht nur das Interieur, sondern auch am Exterieur gibt es kleine aber feine Unterschiede zum Vorgänger. Einer der deutlichsten dürfen dabei die neuen Scheinwerfer sein. Das LED-Tagfahrlicht vom Facelift präsentiert sich im neuen Modell nun als eine Einheit. Auf Wunsch sind auch Multibeam LED-Scheinwerfer erhältlich. Ebenfalls neu: Die Rückleuchten. Auch dessen LED-Grafik wurde verändert und wer darüber hinaus diese nicht nur leuchten, sondern auch funkeln sehen möchte, kann zum Sternstaub Extra greifen. Der „Stardust“-Effekt“ entsteht durch viele winzige und unregelmäßige Reflektoren im Streuglas des Schlusslichts. Diese so genannten Lambertschen Reflektoren sorgen dabei für ein flächiges, sehr homogenes und brillantes Erscheinungsbild. Die Sonderausstattung der Heckleuchte ist komplett in LED-Technologie ausgeführt. Sicher ein nettes Extra, was aber sicher nur sehr selten bestellt werden wird.
Auch neu: Die Motoren. Beim Top-Modell mustert Mercedes den 5,5-Liter V8 aus und ersetzt diesen durch einen Vierliter-Biturbo-V8 - bekannt unter anderem aus dem AMG GT. Außerdem kommt ab 2017 eine völlig neue Generation 3-Liter-Reihensechszylinder-Antriebe zum Einsatz. Sowohl als Benziner (Code M256) als auch als Diesel (Code OM656). Geplant ist zudem ein Pug-In-Hybrid. Der 350 e verfügt dann über einen Zweiliter-Vierzylinder sowie über einen Elektromotor. Auch ein Dreizylinder wie auch eine rein elektrisch betriebene Variante ist denkbar aber nicht bereits zur Markteinführung im April 2016 erhältlich. Zur Markteinführung werden zunächst zwei Motoren zur Wahl stehen: Der E200 Benziner mit 184 PS sowie der 194 PS starke Diesel im E220d. Später werden dann der E250 (211 PS), der E300 mit 245, der E400 mit 333 sowie der E450 AMG mit 367 PS die Motorenpalette erweitern.
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Foto(s) © Daimler
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