VW-Abgas-Skandal: Ein Kunststoffrohr ist die Lösung!

Ein kleines, schlichtes Kunststoffrohr soll VW retten. - Foto: Twitter
Ein schlichtes Kunststoffrohr, randvoll mit feinen Kanälen zur Beruhigung der Luftströmung nach dem Luftfilter – das ist die Hardware-Lösung von Volkswagen für den Skandal-Diesel EA189 mit 1,6 Liter Hubraum. Volkswagen stellte diese Lösung jetzt für die rund drei Millionen betroffenen Motoren vor. Zum Plastikrohr kommt noch eine neue Software. Bei den rund 5,2 Millionen Zwei-Liter-Modellen des EA189 reicht das Aufspielen einer neuen Software. Diese Lösungen sind mit dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) abgestimmt. Da die nationale Zulassungsbehörde innerhalb der europäischen Union für alle Mitglieder freigibt, liegt damit eine europaweite Lösung vor. Noch in dieser Woche soll mit dem KBA auch ein Verfahren für die rund 300 000 Drei-Zylinder-EA189 mit 1,2 Litern verabschiedet werden. Auch hier wird vermutlich ein Software-Update ausreichen.

Für die Software-Lösung setzen die Wolfsburger einen Zeitbedarf von rund 30 Minuten an, für die Lösung mit Software und Kunststoffrohr rund eine Stunde. Das Unternehmen geht davon aus, der der Rückruf innerhalb des kommenden Jahres abgewickelt sein wird. Die Veränderungen an den Motoren sollen sich weder auf den Verbrauch noch auf die Leistung auswirken. Die Motoren entsprechen dann alle der Abgasnorm EU5, nach der sie ursprünglich hätten arbeiten sollen.

Bei der Hardware-Lösung für den 1,6-Liter-Diesel wird hinter dem Luftfilter das Kunststoffrohr mit den die Luftströmung glättenden Kanälen eingesetzt. Dank der gleichmäßigeren Strömung kann der Luftmassenmesser die Reinluftansaugung für die Zylinder besser regeln und so zu den in der EU5 vorgeschriebenen Stickoxid-Werten kommen. Diese Lösung konnte jetzt aufgrund einer neuen, wesentlich verbesserten Simulationstechnik erarbeitet werden.

Für die drei US-Dieselmotoren – EA189 2,0 l Gen I und Gen II sowie den ES288 2,0 l – hat Volkswagen technische Lösungsvorschläge an die Umweltbehörden geschickt, an die nationale Evironmental Protection Agency (EPA) und an das California Air Ressources Board (Carb). Hier steht die Antwort noch aus. (ampnet/Sm)

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