Los Angeles 2015: Neuer Mercedes-Benz SL feiert Weltpremiere

Auf der Los Angeles Auto Show 2015 erblickte jetzt der neue Mercedes-Benz SL das Licht der Welt. - Foto: Daimler
Muskulöser, bissiger und herausfordernder – so präsentiert sich die Sportwagen-Ikone von Mercedes-Benz im neuen Modelljahr. Drei Jahre nach der Premiere des Luxus-Zweisitzers setzt das Facelift jetzt bei der Los Angeles Auto Show (-29.11.2015) Akzente, wie sie bisher den AMG-Versionen vorbehalten waren. Damit tritt die bisher eher unaufdringliche und zeitlose Eleganz der „normalen“ SL mehr in den Hintergrund. Geblieben sind die klassischen Sportwagen-Proportionen, dazugekommen sind überarbeitete Motoren, mehr und neue Assistenzsysteme, und eine umfangreichere Vernetzung mit der Außenwelt. Auch mit den neuen Akzenten bleibt der Mercedes-Benz SL Meister in den sehr unterschiedlichen Disziplinen als eleganter Roadster für entspannt-komfortables Cruisen oder dynamisches Coupé für sportliche Kurventouren. Ola Källenius, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Mercedes-Benz-Cars-Vertrieb: nennt den SL einen „Traumwagen für die besonderen Stunden zu zweit“ – so oder so.


Mercedes Benz SL 500 in brillantblau mit AMG Line
Die optischen Veränderungen finden sich am ehesten an dessen Gesicht: Neue Scheinwerfer, der Diamant-Kühlergrill und das optional erhältliche AMG Line Exterieur Paket verleihen dem luxuriösen Coupé/Cabriolet eine sehr dynamische Präsenz. - Foto: Daimler
Der neue Charakterzug des SL zeigt sich am deutlichsten in seinem Gesicht. Der Diamant-Kühlergrill verbreitert sich nach unten, zwei Powerdomes nach Art der Rennsport-Legende Mercedes-Benz 300 SL aus den 1950er-Jahren betonen die langgestreckte Motorhaube. Die sportliche Silhouette wird durch vergrößerte Luftauslässe mit flügelähnlichen Chromspangen in den breiten Kotflügeln und die auf der Bordkante aufgesetzten Außenspiegel betont. Auch neu beim SL anno 2016: Die serienmäßigen LED Scheinwerfer. Das LED Intelligent Light System passt das Licht an die Fahrbedingungen an. Hierzu stehen mit Autobahnlicht, Abbiegelicht, aktives, kameragestütztes Kurvenlicht, Kreisverkehrlicht sowie ein erweitertes Nebellicht insgesamt fünf Funktionen zur Verfügung. Für blendfreies Dauerfernlicht sorgt auf Wunsch der Adaptive Fernlicht-Assistent Plus, der andere beleuchtete Verkehrsteilnehmer erkennt. Eine Mechanik im Scheinwerfermodul blendet den Bereich, in dem sich andere Fahrzeuge befinden aus, so dass deren Fahrer nicht geblendet werden. Diese Funktion ist ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h auf Straßen ohne Straßenbeleuchtung aktiv.

Mercedes Benz SL 500 in brillantblau mit AMG Line
Bei geöffneten Dach wirkt der neue Sl wie aus einem Guss: Störende Elemente wie etwa der Überrollbügel oder die Antennen wurden komplett integriert und sind somit nicht sichtbar. - Foto: Daimler
Bei geöffnetem Dach präsentiert der SL Roadster-Konturen mit kurzen, stark geneigten A-Säulen und rahmenlosen Seitenscheiben. Überrollbügel und alle Antennen sind komplett integriert und damit nicht sichtbar.
Mercedes-AMG SL 63, Polsterung: Leder schwarz, Zierteile: AMG Carbon
Blick in den Innenraum des neuen Mercedes SL: Edle und hochwertige Materialien schmeicheln hier die Sinne. - Foto: Daimler
Minimale Spaltmaße und vollflächig hinterschäumte Bordkanten sind zwei Indizien für den Anspruch, den der SL auch im Innenraum verkörpert. Das Oberteil der Instrumententafel bildet eine Einheit mit den Bordkanten der Türen. Die zwölf Bedientasten des Drei-Speichen-Sportlenkrads erlauben den Zugriff auf die Menüführung im Kombiinstrument sowie auf Audiosystem, Telefon und Spracheingabe. Das Kombiinstrument in Zwei-Tuben-Optik vereint klassische Rundinstrumente mit moderner Display-Technik. Ziffernblätter und Zeiger sind neu gestaltet. In der Mittelkonsole findet wieder eine – aufpreispflichtige – Analoguhr. Auf dem Mediadisplay werden Fahrdaten wie Längs- und Querbeschleunigungen (in einem G-Force-Kreuz) oder Drehmoment und Leistung dargestellt.

Im Interieur zeigt sich der SL aber nicht nur äußerst luxuriös, sondern präsentiert sich hier auch auf dem Stand der Zeit. Stichwort Konnektivität: Der neue SL ist intelligent vernetzt und „always on“. Dafür sorgt das serienmäßige Kommunikationsmodul mit fahrzeugfester SIM-Karte, das die Nutzung der „Merecedes me connect“-Dienste ermöglicht. Zu den verfügbaren Basis-Diensten zählen aktuell zum Beispiel Unfall-, Pannen- und Wartungsmanagement sowie Telediagnose. Mit dem Smartphone-Integrationspaket lassen sich kompatible Smartphones via Apple Carplay ins Fahrzeug integrieren und zum Beispiel per Sprachsteuerung bedienen.

Das Modellprogramm besteht aus dem SL 400 mit auf 270 kW / 367 PS und 500 Newtonmeter (Nm) gesteigertem V6-Motor (plus 25 kW / 35 PS und 20 Nm) sowie dem SL 500 mit 335 kW / 455 PS starkem V8-Antrieb. Die Kraft wird von der neuen Neun-Stufen-Automatik 9G-Tronic übertragen. Außerdem erhältlich sind die beiden Mercedes-AMG Modelle SL 63 und der Zwölfzylinder SL 65.

Serienmäßig verfügt der SL über den Aktiven Brems-Assistenten. Auf Wunsch ist für den SL das Fahrassistenzpaket Plus mit Stereokamera und zum Teil neuen und verbesserten Funktionen erhältlich. Dazu gehören der Abstands-Pilot Distronic mit Lenk-Pilot, der das Fahrzeug auf gerader Straße und bei leichten Kurven in der Mitte der Spur hält, der aktive Brems-Assistent mit Kreuzungsfunktion, der auch den Querverkehr in Kreuzungssituationen und Fußgänger erkennt, der aktive Totwinkel-Assistent und das Pre-Safe Plus-System, das die Passagiere auch beim Heckaufprall schützt.

Ab Werk kommt beim neuen SL eine Stahlfederung mit verstellbaren Dämpfern zum Einsatz. In Verbindung mit der Ausstattung AMG Line ist das Fahrwerk um 10 mm tiefergelegt und mit härteren Federn und Drehstab-Stabilisatoren ausgerüstet. Die Einstellung des Grundcharakters des Fahrwerks überlässt die Regelelektronik dem Fahrer per Dynamik Select in fünf Stufen: Eco, Comfort, Sport, Sport Plus und Individual. Wer hier mehr möchte kann alternativ auch zum Active Body Control (ABC) mit Kurvenneigefunktion (maximal 2,65 Grad im Geschwindigkeitsbereich von 15 km/h bis 180 km/h) greifen. ABC reduziert Karosseriebewegungen beim Anfahren, Bremsen und bei Kurvenfahrt. Die Federbeine des ABC-Fahrwerks werden auf die jeweilige Fahrsituation eingestellt. Komfortmindernde Drehstab-Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse können daher entfallen. Außerdem kann das Fahrzeugniveau den Gegebenheiten angepasst werden: Bei höherer Fahrgeschwindigkeit wird der SL automatisch aerodynamisch günstig um 13 mm abgesenkt, umgekehrt ist eine Schlechtwege-Anhebung um 50 mm möglich.

Daten Mercedes-Benz SL

SL 400
SL 500
SL 63
SL 65
Zylinder Zahl/Anordnung
6/V
8/V
8/V
12/V
Hubraum (cm3)
2.996
4.663
5.461
5.980
Nennleistung
(kW/PS bei 1/min)
270 (367)
bei 5500-6000
335 (455)
bei 5250
430 (585)
bei 5.500
463 (630)
bei 5.500
Nenndrehmoment
(Nm bei 1/min)
500
bei 1800-4500
700
bei 1800-3500
900
bei 2250-3750
1000
bei 2300-4300
Verbrauch kombiniert
ab (l/100 km)
7,7
9,0
9,8
11,9
CO2-Emission kombiniert
ab (g/km)
175
205
229
279
Effizienzklasse
D
E
F
G
Beschleunigung
0-100 km/h (s)
4,9
4,3
4,1
4,0
Höchstgeschwindigkeit (km/h)
250
250
250
250

Video


Bildergalerie


Mercedes-Benz SL


Mercedes-Benz SL AMG Line


Mercedes-AMG SL 63


Mercedes-AMG SL 65


Foto(s) © Daimler
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